Florence Nightingale hat die Krankenpflege im 19. Jahrhundert revolutioniert: Die von ihr gegründete Pflegeschule „Nightingale School of Nursing“ in London sorgte dafür, dass für den Pflegeberuf Ausbildungsstandards festgelegt wurden und sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Berufsweg entwickelte. Weil ihre Arbeit auch heute noch bedeutend ist, findet seit 1967 jährlich an ihrem Geburtstag, dem 12. Mai, der Internationale Tag der Pflege statt. Der Tag wird zum Anlass genommen, den Pflegeberuf zu würdigen und auf die aktuellen Herausforderungen in der Pflege aufmerksam zu machen. Heutzutage wird die Qualität der Pflege nicht mehr von mangelnden Standards sondern vom Fachkräftemangel bedroht. Während in der Politik noch darüber gesprochen wird, wie der so genannte „Pflegenotstand“ beendet werden kann, wird in unserer Region fieberhaft daran gearbeitet, die Lebenssituation von Senioren und Pflegebedürftigen allen Widrigkeiten zum Trotz weiter zu verbessern.

Wünsche erfüllen

Noch einmal zurück an Orte der eigenen Jugend, einen runden Geburtstag mitfeiern oder die entfernt wohnenden Verwandten besuchen: Wenn es auf das Lebensende zugeht, haben schwerst kranke Menschen oftmals kleine Herzenswünsche, die durch die Krankheit in weite Ferne rücken. Seit Dezember erfüllt der ASB-Wünschewagen Franken auch in Stadt und Landkreis Coburg genau diese Wünsche. Ehrenamtliche Helfer aus den Bereichen Gesundheit, Pflege, Rettungsdienst oder Psychologie lassen kleine Träume wahr werden und bereiten schwerstkranken Menschen in der letzten Lebensphase eine kleine Freude. Im Februar hatte der Wünschewagen Franken in Stadt und Landkreis Coburg seinen zweiten Einsatz: Ein Bewohner des Hospiz in Coburg konnte noch einmal einen Tag in den eigenen vier Wänden bei seiner Familie in Zapfendorf verbringen.

Bedürfnisse erfragen

Im Landkreis Kronach wird derzeit ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept entwickelt. Ziel ist es, in den Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises attraktive Angebote für Senioren zu schaffen und so deren Lebensqualität zu steigern. Hierfür wurde jüngst ein großer Schritt getan: Bei einer Seniorenbefragung wurden mehr als 4.000 zufällig ausgewählte Personen über 65 Jahren im Landkreis ein Fragebogen zugeschickt, um herauszufinden, wo noch Handlungsbedarf besteht. Vor kurzem endete die Rücksendefrist, deshalb konnte die Auswertung durch das sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut MODUS aus Bamberg beginnen. Die Ergebnisse der Befragung werden schließlich gemeinsam mit dem Seniorenpolitischen Gesamtkonzept in gut einem Jahr vorgestellt.

Der Wünschewagen und die Seniorenbefragung im Landkreis Kronach sind nur zwei Beispiele dafür, wie sich Politik und Ehrenamt in unserer Region für Senioren und Pflegebedürftige einsetzen. In unserer Region tut sich was – und das sollte nicht nur am Tag der Pflege gewürdigt werden.