120 Haiku beleben toten Baum vor der Helios-Frankenwaldklinik

Es gehört zum Konzept der hochgeschätzten Literaturwerkstatt von Ingo Cesaro, dass nicht nur an der Berufsfachschule für Krankenpflege an zwei Vormittagen Kurzgedichte in Haiku-Form geschrieben werden, sondern dass die Ergebnisse auch außerhalb des Schul-Gebäudes präsentiert werden.

Es ist die einzige Berufsfachschule für Krankenpflege, die seit sehr vielen Jahren den Schülern dieses kreative Sprachprojekt im Fach Deutsch anbietet. Die anfängliche Skepsis weicht sehr schnell, wenn die Schülerinnen und Schüler die erste Ergebnisse im Silbenrhythmus 1. Zeile 5 Silben, zweite Zeile 7 Silben und wiederum 5 Silben in der dritten Zeile, geschafft haben.

Erleichtert wird diese Konzentration auf das Wesentliche dadurch, dass ohne Endreim und in Umgangssprache geschrieben wird. Dazu kommt, dass dieses Projekt in aller Gelassenheit durchgeführt wird und ohne Benotung läuft. So entstanden bei diesem kreativen Angebot beeindruckende Ergebnisse. Neben dem Berufsalltag spielen Gefühle als Thema eine große Rolle.

So wurde Anfang der Woche in der Galerie im Landratsamt Plakatgedichte im Format A 3 auf Wäscheleinen zu einem „Weg der Poesie“ Besucher in den Weg gehängt.

Seit vielen Jahren werden die Haiku auf grünem Papier ausgedruckt, im Format A 5 ein laminiert und damit wird der tote Baum bestückt, d.h. mit Poesie wird der tote Baum wiederbelebt. Dieser Poesiebaum begrüßt die Besucher der Helios-Frankenwaldklinik. 180 Ersatzblätter bewegen sich im Wind und die Reflexe reichen bis auf die Straße und wecken auch bei vorbeifahrenden Autofahrern Aufmerksamkeit.

Und die Besucher der Helios-Frankenwaldklinik nutzten schon während des Bestückens die Gelegenheit, das eine oder andere Haiku zu lesen.

Das Foto zeigt das Bestücken des Poesiebaums. Foto: Ingo Cesaro