Die Adventszeit rückt immer näher. Wenn Plätzchenduft in der Luft liegt, Kerzenschein die dunkle Nacht erhellt und die Menschen näher zusammenrücken, beginnt für den Sonneberger Stadtführer und Filmemacher Roland Wozniak eine der schönsten Zeiten des Jahres. Gleichzeitig ist die Adventszeit für ihn auch eine sehr arbeitsreiche Zeit, denn mit “Roland Spielmanns Heimatkino” und seinen gut besuchten Erlebnisvorträgen unter dem Motto “Weihnachten wie’s früher war” möchte er den Menschen aus unserer Region die vorweihnachtliche Zeit versüßen. Im Interview verrät Roland Wozniak, wie er die Adventszeit erlebt, was ihn an der Sonneberger Stadtgeschichte fasziniert und an welchem Ort in Sonneberg er am liebsten ist.
Herr Wozniak, als Stadtführer kennen Sie Sonneberg wie kein anderer. Haben Sie einen Lieblingsort in Sonneberg?
Roland Wozniak: Es mag etwas verrückt klingen, aber ich bin am liebsten in der Oberen Stadt, also der Sonneberger Altstadt. Mir gefällt die Ursprünglichkeit dieses Stadtteils. Hier halten die Menschen zusammen und helfen einander: Wenn der Nachbar klingelt und etwas braucht, dann wird ohne zu Zögern angepackt.
Was fasziniert Sie an der Geschichte Sonnebergs?
Roland Wozniak: Spielzeuge sind wie Spiegel – wenn Spielzeuge gemacht werden, dann wird versucht, der Alltag der Menschen in Miniatur abzubilden. Somit gibt es heute keine besseren Zeugen als die Spielzeuge, die über die Lebensumstände der Menschen aus früheren Zeiten berichten können. Außerdem ist es beeindruckend, dass dieses vergleichsweise kleine Städtchen weltweit Bedeutung erlangt hat – und wie viele neue, interessante Fakten auftauchen, wenn man weiter nachforscht. Hier bedanke ich mich beim Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein, der mir immer wieder neue Anregungen gegeben und mir bei einer Eingebung so schnell wie möglich geholfen hat. Und auch die Sonneberger selbst sind mir mit ihren Anekdoten und Geschichten immer eine große Hilfe.
Wie erleben Sie die Adventszeit?
Roland Wozniak: Ich finde Weihnachten einfach toll – es ist ein menschengroßes Fest, also eines der einzigen Feste, das von allen Menschen – egal, welche Religionszugehörigkeit – gefeiert wird. Für mich gehört die passende Weihnachtsdekoration dazu. Egal, wie viel Arbeit ich habe: Der Christbaum mit echten Kerzen, Räuchermännchen und Weihnachtspyramiden werden immer aufgestellt – und auf den Baum kommt das Blei-Lametta, das noch aus dem so genannten “West-Paket” stammt.
Was hat es denn mit Ihren beiden neuesten Projekten auf sich?
Roland Wozniak: Bei “Roland Spielmanns Heimatkino” warten vier Geschichten aus der Heimat: Zuerst durften wir dem Bäckermeister Müller aus Oberlind kurz vor der Schließung über die Schulter schauen – er hat den Beruf noch auf traditionelle Weise ausgeführt. Außerdem nehme ich meine Zuschauer mit auf die Kirchweihen in Effelder, Lauscha und Steinach. Wir schauen hinter die Kulissen bei der Produktion der Schildkrötpuppen und haben uns zum 150jährigen Bestehen bei August Lützelberger umgesehen. Bei meinen Erlebnisvorträgen gibt es keine starre Aufzählung von Fakten und Jahreszahlen – die Kulisse, die Exponate und Filmsequenzen lassen das Weihnachten von früher wieder aufleben.
Das Interview führte unsere Redakteurin Daniela Pondelicek.
Termine:“Roland Spielmanns Heimatkino”: 20. November, 17 Uhr und 19.30 Uhr in den Kammerlichtspielen Sonneberg;
Erlebnisvorträge “Weihnachten wie’s früher war”: 29. November um 15:30 Uhr in der Villa Amalie Sonneberg, 20. Dezember um 15:30 Uhr im Vereinshaus Reich in in Steinach;
Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen bis 14. November im Kunstgewerbe Lützelberger (10-17 Uhr) oder telefonisch unter der 036762 31049