IHK rät den Kommunen von der Übernahme ab

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) hat anlässlich ihrer Tagung am 4. Dezember 2012 einstimmig ein Positionspapier beschlossen, in dem den Thüringer Kommunen von einer mehrheitlichen Übernahme der zur Veräußerung stehenden Anteile der E.ON Thüringer Energie AG derzeit abgeraten wird. Verständnis zeigte das Südthüringer Unternehmerparlament für das Bestreben der Kommunen, den im Zuge der Wiedervereinigung entstandenen kommunalen Anteil von 47 % am Energieversorger zu erhöhen. Demgegenüber stellten die Wirtschaftsvertreter allerdings fest, dass die kommunale Übernahme der vakanten E.ON-Anteile keinen Einfluss auf die Versorgungssicherheit in Thüringen erwarten lässt und die erhofften Gestaltungsspielräume im Zuge der Energiewende durch die strenge Regulierung des Energiemarktes nicht realistisch erscheinen. Der derzeitige Umbruch im Energiemarkt berge statt dessen erhebliche betriebswirtschaftliche Risiken, welche in der vorherrschenden Rekommunalisierungs- Euphorie zu wenig Beachtung finden. Den Kommunen gegenüber ist derzeit eine Kaufempfehlung nicht zu rechtfertigen. Zeit und Entscheidungsdruck so wie mangelnde Informationstiefe in den Kommunalparlamenten erzeugen in der Südthüringer Unternehmerschaft Gänsehaut. Dies vor allem in Anbetracht eines Kaufpreises von mehreren hundert Millionen Euro und der Verantwortung für 1.300 Mitarbeiter. Das Positionspapier der IHK Südthüringen kann unter www.suhl.ihk.de eingesehen werden.